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Pressemitteilung

Deutschland will UNO-Agrarbericht nicht unterzeichnen

Die UNO stellt fest: Nur durch eine Abkehr von der bisherigen Landwirtschaftspolitik kann eine weltweite Ernährungskrise verhindert werden. Die Bundesregierung hält dagegen an der jetzigen Politik fest, die günstige Bedingungen für Gentechnik und Agrarfabriken schafft.

Über 500 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aller Kontinente und Fachrichtungen haben im Auftrag der UNO und der Weltbank vier Jahre lang zusammengearbeitet, um folgende Frage zu beantworten: „Wie können wir durch die Schaffung, Verbreitung und Nutzung von landwirtschaftlichem Wissen, Forschung und Technologie Hunger und Armut verringern, ländliche Existenzen verbessern und gerecht, ökologisch, ökonomisch und sozial nachhaltige Entwicklung fördern?“ In ihrem „Weltagrarbericht“, dem Ergebnis jahrelanger Forschung und Debatte, fordern die Wissenschaftler eine Ausdehnung der ökologischen Landwirtschaft und die Förderung von Kleinbauern. Die Grüne Gentechnik, Agrochemie und geistiges Eigentum von Saatgut werden abgelehnt. „Wenn wir darauf bestehen, weiter zu machen wie bisher, lässt sich die Bevölkerung der Welt in den nächsten 50 Jahren nicht ernähren. Die Umweltzerstörung wird zunehmen und die Kluft zwischen Reich und Arm wird größer werden. Wir haben die Möglichkeit, jetzt alle Kräfte aufzubieten, um einer solchen Zukunft zu entgehen. Andernfalls steht uns eine Welt bevor, in der keiner von uns leben will“ sagte Prof. Robert T. Watson, Direktor des Weltagrarberichts und Chefwissenschaftler des britischen Ministeriums für Umwelt, Ernährung und Landwirtschaft, bei der Vorstellung des Berichts.

 

Bisher haben 58 Staaten den Bericht unterzeichnet, darunter Großbritannien, Frankreich, Finnland, Irland, Polen, Schweden, Schweiz, China, Indien, Brasilien und die Türkei. Nicht unterzeichnet hat Deutschland – neben den USA, Kanada und Australien. Dazu Prof. Buchner, der Landesvorsitzende der Berliner ÖDP: "Dass die Gentechnikkonzerne den Weltagrarbericht ablehnen, können wir verstehen; dass aber unser Bundestag und unsere Bundesregierung die Ziele der UNO-Wissenschaftler ablehnen, erstaunt uns. Es zeigt, wessen Interessen sie vertreten."

 

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