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Pressemitteilung

Unser Kommentar zum Glühlampenverbot

von Prof. Dr. Klaus Buchner

Vom 1. September an dürfen 60 W-Glühbirnen nicht mehr in den Verkehr gebracht werden. Für Lampen mit 75 und 100 W gilt dieses Verbot schon seit längerer Zeit. Zur Begründung wird angegeben, dass die Glühbirnen durch Energiesparlampen ersetzt werden sollen, die wesentlich weniger Energie verbrauchen. Deshalb sei das Verbot zum Erreichen der Klimaschutz-Ziele nötig.

Viele Umweltverbände bezweifeln jedoch, ob diese Sparlampen tatsächlich so viel Strom einsparen. Denn ihre Herstellung ist energieintensiv, und die langen Lebensdauern, die oft angegeben werden, gelten nur, wenn sie ununterbrochen in Betrieb sind. In der Praxis werden die Lampen jedoch mehr oder weniger häufig ausgeschaltet. Das verkürzt ihre Lebensdauer beträchtlich. Es kann sogar vorkommen, dass sie schneller kaputt gehen als normale Glühlampen. Dann macht der hohe Energieeinsatz bei der Produktion den Vorteil des geringeren Stromverbrauchs im Betrieb zunichte.

Viel wichtiger ist jedoch der Schaden für die Umwelt durch das extrem giftige Quecksilber, das in den Energiesparlampen verwendet wird. Fällt eine Lampe auf den Boden und zerbricht, besteht eine unmittelbare Gefahr für alle Personen in diesem Raum. Außerdem müssten alte Lampen als Sondermüll speziell behandelt werden, damit möglichst wenig von dem Quecksilber in die Umwelt gelangt. Das lässt sich aber in der Praxis schwer durchsetzen. Viele Geschäfte weigern sich sogar, verbrauchte Sparlampen zurück zu nehmen.

Allerdings tragen auch die Glühbirnen zur Freisetzung von Quecksilber frei, das beim Verbrennen von Steinkohle in den Kraftwerken in die Luft gelangt. Durch den hohen Stromverbrauch der Glühbirnen werden wir ebenfalls verstärkt mit diesem Gift belastet. Ein weiteres Problem der Energiesparlampen sind die eingebauten elektronischen „Vorschaltgeräte“. Sie verbrauchen wertvolle Metalle. Außerdem erzeugen sie sog. Elektrosmog. Viele wissenschaftliche Studien haben nachgewiesen, dass er zu Gesundheitsschäden führen kann.

Daher sind weder die alten Glühbirnen, noch die Sparlampen für die Gesundheit und die Umwelt eine sinnvolle Lösung. Einen Ausweg aus dieser Situation bilden die LED-Lampen, die es vereinzelt und leider sehr teuer zu kaufen gibt. Ihr Stromverbrauch ist noch geringer als der von Sparlampen, sie verwenden kein Quecksilber, und viele von ihnen (aber leider nicht alle) erzeugen keinen schädlichen Elektrosmog. Durch weitere Forschung und höhere Produktionen könnten sie vielleicht bald zu einem attraktiven Preis angeboten werden.



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