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Homeschooling und Digitalunterricht - Eltern nicht im Stich lassen

Der Hickhack um coronabedingtes Homeschooling ist typisch für die Berliner Landespolitik. Anstatt vorausschauend zu handeln, fährt man erstmal auf „Sicht“ und letztlich gegen die Wand:

  • Die schulische Ausbildung der Kinder leidet
  • Eltern und Familien werden bis aufs Letzte strapaziert

Bei der Schulpolitik wurden Monate vergeudet, die man sinnvoll hätte nutzen können und müssen:

  • für eine echte Digitalisierung der Schulen
  • für funktionierende Plattformen und
  • für Lehrer, die mit deren Benutzung vertraut sind.

Man hätte auch mit den Kindern die Nutzung dieser Tools üben können. Doch von all dem ist nichts geschehen.

Und die Konsequenz? Der Senat versucht letztlich, die Lockdown-Beschlüsse zu umgehen, um sein Versagen bei der Vorbereitung digitaler Angebote zu verschleiern. Die Kinder sollen doch bitte lieber in die Schule gehen, so fällt es nicht auf, dass das mit der Digitalisierung im Bildungsbereich nicht so gut geklappt hat.

Die Eltern beim Homeschooling durch klare Maßnahmen entlasten

Natürlich wäre das für Eltern erstmal das Praktischste: Die Belastung für Familien mit Kindern im Homeschooling ist unglaublich groß. Es ist eben nicht möglich, neben einer Berufstätigkeit im Homeoffice auch noch die Beschulung der Kinder zu betreuen.

Eltern sind in dieser Situation dazu verdammt, Erwartungen zu enttäuschen. Sie enttäuschen Kolleginnen und Kollegen und den Arbeitgeber. Sie enttäuschen die Erwartungen der Kinder an Eltern und sie enttäuschen die Erwartungen der Lehrer an die Vermittlung des Stoffs.

Es gibt keine einfachen Lösungen für diese Interessenkonflikte, die sich an begrenzten Internetressourcen im Homeoffice ebenso zeigen können wie an der Frage, ob die Mama jetzt das Gespräch mit der Chefin absagt oder die Tochter (schon wieder) aus dem Arbeitszimmer schickt, obwohl sie Hilfe bei der Matheaufgabe braucht. Oder beim Einloggen in eine nicht wirklich arbeitsfähige Schulplattform.

Natürlich griffe es zu kurz, wenn die Schulen "einfach" geöffnet würden. Denn es geht um die Eindämmung des Infektionsrisikos und darum, dass unser Gesundheitssystem in der Lage sein muss, mit der Anzahl an Patienten auf Intensivstationen umzugehen.

Dafür sind angemessene Maßnahmen erforderlich, und die einzige wirksame Maßnahme ist nun mal die Reduktion von Kontakten. Vor diesem Hintergrund ist es fahrlässig, die Infektionsgefahr in Schulen zu negieren, nur weil es politisch gerade bequemer ist.

Von den politisch Handelnden dürfen Eltern und ihre Kinder erwarten, dass sie ihre Regelungen am Gemeinwohl ausrichten und nicht an kurzfristigen Bequemlichkeiten. Eltern erwarten konkrete Rahmenbedingungen für ein Homeschooling ohne technische Hürden, die den Eltern das Leben nochmal schwerer machen. Ein tragfähiges Konzept für das Wiederanfahren des Schulbetriebes in Absprache mit den Schulleiterinnen und Schulleitern muss her.

Zurecht weisen die Schulen darauf hin, dass es vollkommen unmöglich ist, mit einer durch Covid-19 reduzierten Personaldecke auch noch drei verschiedene Unterrichtsmodelle gleichzeitig laufen zu lassen:

  1. die Präsenzschule,
  2. den Wechselunterricht mit Präsenz- und Onlinemodulen und
  3. den Onlineuntericht.

Die Eltern müssen entlastet werden:

  • durch funktionierende IT-Infrastruktur,
  • durch klar strukturierte, transparente Aufgabenübermittlung an die Schüler, und dadurch,
  • dass die Lehrer auch im Onlineunterricht die Wissensvermittlung übernehmen.

Die bleibt nämlich im Homeschooling auch gerne bei den Eltern hängen.